Wann hatten Sie die Idee, eine Boutique zu eröffnen und was gab Ihnen den Mut, einen solchen Schritt zu tun?
CS: Ich wollte schon während meiner Ausbildung zum Uhrmacher eine eigene Boutique haben. Man darf ja ein wenig träumen…! Nach der Ausbildung arbeitete ich in Interlaken im Verkauf, wo ich lernte, wie man ein Uhren- und Schmuckgeschäft führt. Ich hatte die Idee des eigenen Geschäfts immer ein wenig im Hinterkopf und stellte mir stets vor, was ich anders machen würde. Jedoch war mir durchaus bewusst, dass so ein Traum nicht ohne sein würde.
Durch die Kontakte, die ich mir in der Zeit aufbauen konnte, ergab sich dann eine Anfrage. Dank der guten Geschäftsbeziehungen meiner Familie (langjähriger Zulieferer der Uhrenindustrie) wurde es relativ schnell konkret, und das Abenteuer nahm seinen Lauf. Der Brand war auf der Suche nach einem Verkaufspartner, und ich hatte meinen Traum des eigenen Geschäfts: Das war ein perfekter Match! Mit der ersten starken Marke und meiner Familie mit ihrer grossen Erfahrung in der Uhrenindustrie im Rücken, wagte ich den Schritt. Schnell folgten dann weitere grosse Marken, und die Dinge kamen ins Rollen.
Wer unterstützt Sie dabei?
CS: Allem voran meine Familie. Sie sind im Hintergrund, klären mit mir Fragen, helfen bei Entscheidungen und glauben an meinen Traum. Ein weiterer wichtiger Teil ist Elodie Richard, meine frühere Chefin und jetzt meine rechte Hand im Aufbau der Boutique. Sie ist eine äusserst erfahrene Projektleiterin. Ausserdem habe ich ein sehr gutes privates und geschäftliches Umfeld mit lieben Menschen, die sehr viel Erfahrung und Wissen mitbringen, die ich um Rat fragen kann.
Wie fühlen Sie sich als Jungunternehmer?
CS: Tja, ich sehe mich gar noch nicht als Jungunternehmer. Ich bin erst 25 Jahre alt. Alles ist erst im Aufbau. Ich bin ja nicht alleine, ich sehe uns eher als erweitertes Familienunternehmen. Vielleicht kommt das Gefühl des «Jungunternehmers» auf, sobald das Geschäft eröffnet ist.
Was motiviert Sie?
CS: Natürlich immer besser zu werden, Erfahrungen zu sammeln und ein hervorragendes Netzwerk zu schaffen. Ich möchte passionierte Kundinnen und Kunden gewinnen, die sich bei uns wohlfühlen und denen es Spass macht, sich unsere Uhren- und Schmuckstücke im Geschäft anzusehen. Sie bringen meistens selbst schon sehr viel Wissen mit, und ich freue mich, Erfahrungen mit ihnen auszutauschen. Ich möchte aus Kundinnen und Kunden Freunde oder Partner machen! Auch der Stadt Biel-Bienne uns ihren Leuten möchte ich etwas geben. Das immense, leider oft verkannte Potenzial nutzen und dieses allen aufzeigen. Wir bei Art du Temps denken anders, wir wollen unsere Leidenschaft teilen und nicht einfach nur verkaufen. Man darf bei uns verweilen und soll uns einen Besuch abstatten können, ohne einen Kaufzwang zu verspüren. Bis der Kunde sein Traumstück erwerben kann, darf er sich hier informieren und inspirieren lassen.
Was erwartet die Besucher in Ihrer Boutique?
CS: Ein angenehmes Ambiente, das Gefühl willkommen zu sein, vorbehaltslos! Wir beraten alle kompetent und über das Normale hinaus. Wir streben langfristige Geschäftsbeziehungen mit unseren Kundinnen und Kunden an. Bei uns kommt man vorbei, trinkt einen exzellenten und selbst gerösteten Kaffee und trifft Freunde oder andere Uhren- und Schmuckfans. Man soll fachsimpeln können und schöne Momente schaffen. Wir kreieren einen Ort, wo man gerne hingeht und Zeit verbringt.
Wie konnten Sie diese tollen Marken überzeugen, mit Ihnen zusammen zu arbeiten?
CS: Mit unserem einzigartigen Konzept und der Liebe zum Detail, im Speziellen der Ladengestaltung mit ungewöhnlichen und natürlichen Materialien. Diese sind mit grösster Sorgfalt, höchstem Fachwissen und Handwerkskunst im Inneren verarbeitet. Und unsere Kundenbetreuung ist anders: Bei uns steht der Mensch im Zentrum, nicht nur das Produkt. Da wir als Familienunternehmen langjährige Beziehungen zur Uhrenindustrie pflegen, kennen uns diese Marken und schenken uns ihr Vertrauen. Wir haben eine neue, innovative und andere Vision von Geschäft und Verkauf. Das schätzen die Marken genauso wie unsere Art der Zusammenarbeit und unsere persönlichen Beziehungen.
Hat Sie die Komplexität Ihres Projektes überrascht?
CS: In gewisser Weise sicher. Ich habe mir gedacht, dass es nicht einfach wird, alle Ansprüche der verschiedenen Marken mit ihren Vorgaben unter einen Hut zu bringen. Der beachtliche Teil, der das Marketing zeitmässig fordert, hat mich nicht überrascht. Darauf war ich vorbereitet. Aber alles, was den Umbau betrifft, war für mich doch eher unerwartet komplex. Unsere Ansprüche an Materialien, Details und Ausarbeitung dieser haben sich immer weiterentwickelt, und das Ausmass des Projektes wurde dementsprechend immer grösser.
Weshalb gelang Ihr Projekt?
CS: Dank all den Menschen, die involviert sind, die viel Herzblut reinlegen, sich enorm freuen und extrem engagiert sind!
Welche besonderen Herausforderungen haben Sie gemeistert oder meistern Sie gerade?
CS: Das Delegieren und Koordinieren musste ich lernen, um effizient zu sein und damit jeder Handwerker sein Können ausschöpfen kann. Die Kommunikation muss stimmen. Auch das Timing und somit die Planung der Baustelle war nicht ganz einfach. Jede noch so kleine Verzögerung zieht weitere Terminverschiebungen nach sich. Ich habe gelernt, schnell und effizient zu reagieren. Ich bin sehr froh, gute Partner mit viel Verständnis und Geduld an Bord zu haben. Und nicht zuletzt die ganze Personalkomponente. Wir wollen ein vorbildlicher Arbeitgeber sein.
Weshalb gerade in Biel-Bienne?
CS: Weil Biel-Bienne meine Heimatstadt ist. Ich bin hier daheim, wie auch meine Familie und Freunde in der Region wohnen. Unser Familienunternehmen ist seit jeher in Biel-Bienne ansässig. Ich konnte mir überhaupt keinen anderen Ort vorstellen als die Uhren-Hauptstadt Biel-Bienne.
Wen wollen Sie ansprechen?
CS: Ansprechen wollen wir aussergewöhnliche Uhren- und Schmuckliebhaber, Interessierte, Neugierige und Kundinnen und Kunden mit hohen Ansprüchen, die ein angenehmes Umfeld suchen und eine kompetente Beratung wünschen. Menschen, die sich Zeit nehmen für die schönen Dinge. Wer interessiert ist und gerne in das Universum der Uhren oder des Schmucks eintauchen will, wird von uns ernst genommen, unabhängig davon, ob man heute, morgen oder in der Zukunft etwas kaufen möchte. Jeder wird so behandelt, wie wir auch selbst behandelt werden wollen. Wenn die Menschen die Boutique verlassen und sich darauf freuen, das nächste Mal wieder zu kommen. Das würde uns am meisten Freude bereiten.
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